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Wanderwoche an der Müritz

05.05.2018

Warum in die Ferne schweifen?

 

Nach Wanderzielen in Thüringen, im Erzgebirge, in Südtirol und an der Nordseeküste verbrachten wir jetzt eine 

                                       Wanderwoche an der Müritz.

Unkompliziert zu erreichen, bot sich uns eine gute Gelegenheit, einmal mit einer größeren Gruppe im benachbarten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, einen besonderen Nationalpark wandernd zu erkunden. Die Idee dazu - samt einer Reihe von Tourenvorschlägen - stammte von Renata Koch, die auch bei der Vorwanderung im Herbst 2017  tatkräftig mitwirkte. 

Und nun verbrachten 35 Wanderfreunde in der Pension „Zur Fledermaus“, wenige Kilometer von Waren entfernt und von Wald und Mooren umgeben, eine Woche (vom 21. bis 28. April 2018) im erwachenden Frühlingsgrün. 

Die Zahlen vorweg: 3 266 Kilometer wurden insgesamt gewandert, neun Freunde schafften 108 km, das Gros 104 km, und drei nicht mehr ganz so belastbare Freundinnen brachten es immerhin auf ca.85 km!

Und was sahen und erlebten wir? Natürlich unsere Pension samt überall gegenwärtigen Fledermäusen, in Bild, Ton und in natura (letzteres im Glasgehäuse), wie es sich für eine Forschungsstation gehört.

Dann die umliegende Wald- und Moorlandschaft mit kleineren und größeren Seen. „Alle Birken grünen in Moor und Heid“, dieses zarte Lied von Hermann Löns passte oft zu unserer Stimmung!

Der Landschaftspflegehof „Müritzhof“ mitten im Nationalpark und nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen, bot Gelegenheit zu Rast und deftigem Essen. 

Apropos „Essen“: Reichhaltiges Frühstück, bei Bedarf Lunchpakete, fast jeden Tag die Möglichkeit zur Einkehr in Restaurants „unterwegs“ oder in Waren und abends in der Pension „Resteessen“ oder eine kleine Mahlzeit aus dem Angebot der hauseigenen Küche ließen keinen verhungern!

Nur einmal benutzten wir zur An- und Abfahrt einen öffentlichen Bus, als wir uns nämlich bei Ankershagen auf dem Heinrich-Schliemann-Weg zur Quelle der Havel machten (dies war übrigens die einzige wettermäßig etwas unangenehme Strecke bei kaltem Wind und Regen, zum Glück nur kurzzeitig!).

In Ankershagen selbst bestaunten wir das Trojanische Pferd (natürlich ein Spielgerät), Markenzeichen für das Heinrich-Schliemann-Museum. Schliemann, ein ungewöhnlicher Mensch, zu Unrecht auf die Ausgrabung von Troja reduziert!

Einmal versuchten wir uns an einen „Schweigemarsch“ auf einer Teilstrecke. Weil das so gut klappte und wirklich alle „die Klappe hielten“, sich auf den Weg und die Geräusche der Natur konzentrierten, praktizierten wir das bei den folgenden Wanderungen noch mehrmals – sollten wir öfter machen!

Die Stadt Waren wurde uns gleich am Anfang bei einem – etwas zu langen – Rundgang vorgestellt. Wir hatten aber zum Glück mehrmals die Gelegenheit, nach unseren Wanderungen auf eigene Faust in kleinen Gruppen dieses wirklich ansehnliche Gemeinwesen zu erkunden. Waren ist übrigens flächenmäßig nach Rostock die zweitgrößte Stadt von Meck.-Pomm.!

Im Müritzmuseum wird die Welt an und in der Müritz auf vielfältige Weise dargestellt, und davon konnten wir uns noch am Abreisetag überzeugen.

Auf der Müritz waren wir natürlich auch, d.h. wir schipperten mit dem Ausflugsschiff EUROPA über Binnenmüritz, Kölpinsee und Müritz , bei Kaffee und Kuchen unter und windzerzaust auf dem Deck.

Zuvor hatten wir den Tiefwarensee (12 km) umrundet, der tatsächlich tiefer als die Stadt Waren liegt! Zum Vergleich: Einen Berg bestiegen wir auch, den Doktorberg mit der gewaltigen Höhe von 74 Meter über NN!. 

Weil wir nicht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen  und – bis auf einmal – nur zu Fuß in der Umgebung unterwegs waren, war abends genügend Zeit für alle zur Regeneration  und zum zwanglosen Zusammensein, auf der Terrasse, im Gemeinschaftsraum oder auf den Zimmern. An einem Abend wurde gemeinsam gesungen, Manfred hatte vorsorglich die Hefte mit Herberts Liedtexten mitgebracht. Ein anderer Abend vereinte uns zu einer Lesung von Heli Klein (Helga Pierschel), und der Abschiedsabend schließlich wurde fröhlich auf dem Grillplatz bei deftigem Essen – vom Stations-und Pensionschef Werner Oldenburg persönlich zubereitet – und am  lodernden Feuerkorb absolviert.

Großen Dank konnten wir Manfred Büch und seiner „Assistentin“ Brigitte Pflug sagen, die als Verantwortliche die nicht leichte Aufgabe übernommen hatten, 33 Wanderer durch die Woche zu führen. Manchmal galt es, zu improvisieren – die Vorwanderung war im vergangenen Herbst, und seitdem gab es hier und da Veränderungen (und wenn`s nur Bäume waren, die da lagen, wo es mal einen Weg gab!). Doch niemand kam zu Schaden, wenn man vom reichlichen Gebrauch von Blasenpflastern absieht.

Was bleibt zu sagen? Wieder einmal kann eine Wanderwoche als gut , erlebnis- und erfolgreich in die Chronik des Wanderclubs eingehen!

 

Elisabeth Kuban-Fürl

 

Bild zur Meldung: Wanderwoche an der Müritz